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Definition |
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Der Begriff "ARBORETUM" wird von "arbor", dem lateinischen Wort für Baum abgeleitet. |
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Es handelt sich um eine Wortbildung (Neologismus) der neulateinischen Sprache, die zunächst mit unterschiedlicher Bedeutung gebraucht wurde |
und seit dem 19. Jahrhundert allgemein für eine Gehölzsammlung verwendet wird. In verschiedenen lateinisch-deutschen Wörterbüchern wird von |
"arboretu" auf "arbustum" verwiesen - die Begriffe können demnach synonym gebraucht werden. |
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"Arboretum" (lat.), zu botanischen Studienzwecken angepflanzte Gehölzsammlung, die das Verhalten ausländischer Bäume und Sträucher unter |
gegebenen Klima- und Bodenverhältnissen zu beobachten gestattet.Hauptbedingung ist, dass jede Art die individuellen Merkmale zu voller Ent- |
wicklung bringen kann; die landschaftliche Wirkung der Anpflanzung ist Nebensache. Die Anordnung geschieht meist nach wissenschaftlicher, |
pflanzengeografischer oder systematischer Einteilung. Man gruppiert so, dass die verschieden breiten Wege die Grenzen der einzelnen Gruppen |
anzeigen. Für gedeihliche Entwicklung der Anpflanzung ist die Anordnung nach den verschiedenen Ansprüchen der Arten an Boden, Feuchtigkeit, |
Licht, und Luftzutritt vorteilhafter, jedoch leidet darunter die wissenschaftliche Übersichtlichkeit. |
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Die Bezeichnung "Arboretum" für Gehölzsammlungen ist als Teil des Namens bereits im 18. Jahrhundert nachzuweisen. So gab es im "Hollän- |
dischen Garten" von Schönbrunn 1753 einen Gartenteil der "Arboretum ex diversis arboribus Indicis" genannt wurde. In Schwetzingen wurde 1776 |
das sogenannte "Arborium Theodoricum" als erster landschaftlicher Gartenteil angelegt. Erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich "Arboretum" zu |
einem eigenständigen Begriff für eine wissenschaftlich orientierte Gehölzsammlung. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert verbreiteten sich |
diese Anlagen in Deutschland als eigenständige Gartenform. Die Fachliteratur des 19. Jahrhunderts enthält daher zahlreiche Hinweise zu Arbo- |
reten und die Autoren lieferten auch Definitionen. |
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Arboreten wurden aus unterschiedlichen Beweggründen angelegt. Wissenschaftliche Forschung und Lehre, Sichtung für die Züchtung, das Testen |
von Winterhärte, Standortansprüchen und der forstlichen Eignung, die Beobachtung von Größe und Habitus der Gehölze, sowie die Befriedigung |
einer Sammelleidenschaft konnten Aufgaben von Arboreten sein. Da abhängig vom fachlichen Hintergrund Parallelen in Gestalt und Entwicklung |
der Gehölzsammlungen zu beobachten sind, erfolgte die Einteilung nach verschiedenen Gebieten. |
Quelle: Diplomarbeit von Peter Nolde - Entwicklung, Dokumentation & Bedeutung der Arboreten in Deutschland |